Bosch E Bike 2016 News

Soeben hat Bosch, der europäische Marktführer in Sachen E Bike Antriebssysteme, im Rahmen einer Produktpräsentation seine Neuerungen für das Jahr 2016 präsentiert (die Präsentation fand statt am 17. Juni im Reutlinger Stammsitz). Neben einem neuen 500 Wh Akku kommen beim Bosch 2016er E Bike Programm in erster Linie diverse Detailverbesserungen an der vorhandenen Produktpalette hinzu, beispielsweise neue Features für das Spitzenmodell der Bosch Performance Line, der sog. „Drive Unit CX“, sowie praktische Updates für den Bosch Nyon Bordcomputer. Insbesondere Besitzer von E-Mountainbikes mit Bosch Antrieben profitieren von interessanten Neuerungen. Die Bosch Active & Performance Line Systeme bleiben übrigens weiterhin im Programm, da sie sich bestens bewährt haben und sich weiterhin großer Beliebtheit unter E Bikern erfreuen.

Die wichtigsten Bosch E Bike Neuigkeiten für das Jahr 2016 wollen wir Ihnen an dieser Stelle kurz präsentieren:

 

Der neue Bosch 500 Wh Akku

Bosch hat auf zahlreiche Kundenanfragen reagiert und einen neuen, stärkeren E Bike Akku entwickelt: Der neue Bosch 500 Wh Akku dürfte den Einsatzradius von Bosch E Bikes um rund 25 Prozent (!) steigern (bislang gab es von Bosch nur 300 W und 400 W E-Bike Akkus). Trotz dieser enormen Leistungssteigerung hat das Gewicht um gerade einmal 100 Gramm zugenommen, die Größe des kompakten Akkugehäuses konnte sogar unverändert bleiben. Der Akku wird als Gepäckträger- oder Rahmenversion erhältlich sein. Der Preis soll voraussichtlich bei etwa 800 Euro liegen, womit er etwa 150 Euro teurer wäre als der alte Bosch 400 Wh Akku. Die Aufladezeit für den 500 Wh Akku soll bei gerade einmal 4,5 Stunden liegen. Unseren Informationen zufolge soll der neue Akku kompatibel sein mit allen Bosch Antrieben der 2. Generation bzw. allen Bosch Antrieben ab dem Modelljahr 2014.

Die neue Bosch Performance Line CX 2016 – Ein kraftvoller Antrieb für E-Mountainbikes mit Unterstützung bis zu 300 Prozent

Die Bosch Drive Unit CX ist ein Antrieb, der speziell für den Einsatz an E Mountainbikes konzipiert und bereits im Modelljahr 2015 vorgestellt wurde. Die überarbeitete Version des Motors hat jetzt ein Drehmoment von satten 75 Newtonmetern - anstatt 60 Newtonmeter wie bei der Version zuvor. Somit wird bei der Performance Line CX 2016 im Turbomodus eine maximale Motorunterstützung von bis zu 300 Prozent möglich – selbst bei geringer Trittfrequenz. Die Motorunterstützung soll wohldosiert erfolgen und bereits beim Anfahren zur vollen Verfügung stehen. Dank des hohen Drehmoments wird auch im großen Gang für einen sehr guten Reifengrip gesorgt.

Interessant ist auch der sog. „Uphill Flow“, der spielerisches Bergauffahren mit harmonischer und perfekt angepasster Motorunterstützung garantiert. Besonders das Anfahren bei extremen Steigungen soll durch dieses neue Feature erheblich erleichtert werden.

Hinzu kommt, dass der Performance Line CX 2016 Antrieb etwas kleiner ist und somit weniger Platz im Rahmen benötigt. Dank einer veränderten Abdeckung bietet der CX Antrieb am Fullyrahmen deutlich mehr Platz für die Federungsanlenkung. Dank dieser Änderungen haben die E Bike Hersteller einen weitaus größeren Gestaltungsspielraum, so dass auch das Fahrverhalten der Pedelecs weiter optimiert werden kann. Außerdem kann beim neuen CX 2016 Antrieb ein 14-Zähne-Kettenblatt verbaut werden, das sehr gut mit den 10-42 t-Kassetten von SRAMs 1x11 Antrieben harmoniert. Dies sorgt für eine gute Übersetzungsbandbreite und eine insgesamt erhöhte Performance, insbesondere an steilen Anstiegen.

Übrigens: Das 2016er Bosch Performance Line CX Antriebssystem für E Mountainbikes wurde in enger Zusammenarbeit mit dem mehrmaligen deutschen Meister auf dem Trailbike, Stefan Schlie, entwickelt. Bei ausgiebigen Testfahrten mit dem neuen Antrieb zeigten sich die Testfahrer des Fachportals www.velobiz.de sichtlich angetan.

Bessere Schalterkennung

Bosch hat auch die Schalterkennung deutlich verbessert, so dass Schaltvorgänge zukünftig deutlich flüssiger und dynamischer ablaufen sollen. Dies wird in erster Linie ermöglicht durch einen Shift Sensor, der jeden einzelnen Schaltvorgang registriert und daraufhin kurzfristig eine Verringerung des Kettenzugs bewirkt.

Neuerungen beim Bosch Nyon Bordcomputer

Im Jahre 2016 wird Bosch den optionalen Nyon Bordcomputer für Active- und Performance-Line Systeme mit praktischen Zusatzfunktionen ausstatten (per Update). Die Neuerungen werden für mehr Stabilität und eine deutlich erweiterte Funktionalität sorgen. Hier eine kurze Übersicht der wichtigsten neuen Features:

- Mehrpunkt-Navigation: In die Routenplanung können bis zu 10 Zwischenziele eingesetzt und sogar in die Kartenansicht eingefügt werden.

- MTB-Routing: Eine neue Routenfunktion speziell für E-Mountainbikes. Nun können bei der Routenplanung gezielt Strecken ausgewählt werden, die gut für E-Mountainbikes geeignet sind bzw. über unbefestigte Wege führen (auf Basis von OSM-Karten).

- Optimierte Reichweiten-Ermittlung (kostenpflichtige App): Bei der Ermittlung der Reichweite werden zukünftig neben dem Akkustand auch weitere Faktoren berücksichtigt, nämlich Topographie, Fahrergewicht und individuelles Fahrverhalten. Im Rahmen der topographischen Reichweitenanzeige kann man sich als Fahrer sogar die unterschiedlichen Reichweiten, je nach gewähltem Terrain, anzeigen lassen. Bei Bedarf werden Alternativrouten vorgeschlagen. Die App mit diesem Premium Feature ist zwar kostenpflichtig, sie soll aber nur 4,99 Euro kosten.

- Exakte Höhenanzeige (Fahrer muss vor Antritt der Tour allerdings eine kurze Kalibrierung durchführen).

- Der interne Gerätespeicher des Nyon Bordcomputers wurde erweitert, so dass jetzt eine Speicherkapazität von satten 8 GB zur Verfügung steht (vorher 512 MB).

- GPX Tracks können neuerdings über das ebike-connect Portal importiert werden (Aufspielen von GPS Tracks). Dadurch wird es möglich, die Routen schon am heimischen Computer zu planen und dann auf den Bosch Nyon Bordcomputer zu überspielen.

Tipp: In Zukunft soll das Nyon System auch als Nachrüst-Kit für Bosch Active und Performance Line E Bikes erhältlich sein (UVP voraussichtlich 549 Euro). Das Nyon Nachrüst-Kit wird übrigens bereits mit der neuen Software ausgestattet sein.

Verbesserungen bei der elektronischen Schaltlösung Bosch eShift:

Auch bei den Schaltsystemen hat sich Bosch in erster Linie darauf konzentriert, die bereits vorhandenen Features weiter zu optimieren. Einige Beispiele:

- Bei der Di2-Kombi (mit Alfine- oder Shimano Nexus Naben) schalten sich die Systeme an Ampeln vollautomatisch in einen niedrigen Gang, den man selbst voreinstellen kann („Auto-Downshift-Funktion“).

- Bei der Sram Dualdrive/Bosch Kombi wird es eine manuelle Schaltmöglichkeit geben. Bei der Sram Nabe kann der Fahrer zwischen drei fest definierten Gängen wählen.

- Bei NuVinci Naben wird es einen neuen erweiterten manuellen Modus geben, wobei statt fünf jetzt neun Schaltstufen zur Auswahl stehen, die sich mittels der Software definieren lassen. Optional kann auch Vollautomatik eingestellt werden.

Zu beachten ist allerdings, dass das eShift System weiterhin nur mit dem Intuvia Bedienteil, und nicht mit dem Nyon kompatibel ist.

Abschließend kann man sagen, dass Bosch mit seinen E Bike Neuheiten 2016 wieder einmal viele interessante neue Akzente setzen konnte. Auch wenn Bosch diesmal, abgesehen vom neuen 500 W Akku, nur wenige wirklich neue Produkte vorstellte, sondern in erster Linie die bereits vorhandene Produktpalette verfeinert und optimiert hat, konnten uns die Neuerungen absolut überzeugen – wir freuen uns schon auf E Bike Jahr 2016!

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