E Bike Akku im Vergleich
Der E Bike Akku Vergleich
Der Akku ist eines der wichtigsten Elemente an einem E Bike – schließlich entscheidet der Akku über die Reichweite eines Elektrorads. Natürlich kann man auch als Fahrer die Reichweite eines E Bikes beeinflussen, indem man „mithilft“ und aktiv in die Pedale tritt – aber letztlich zählt in erster Linie doch die Kapazität des verwendeten Akkus.
Generell kann gesagt werden, dass die Reichweite eines E Bikes bzw. Pedelecs bei mittlerer Kraftzugabe ungefähr 30 bis 50 km beträgt – allerdings kann es dabei, je nach verwendetem Akku, ganz erhebliche Unterschiede geben. Mit modernen Lithium-Ionen-Akkus z.B. können problemlos Reichweiten von weit über 100 km erreicht werden. Wir haben für Sie an dieser Stelle die wichtigsten Infos rund um das Thema E Bike Akkus kurz und knapp zusammengestellt:
Welche E Bike Akku-Typen gibt es?
Bleigel-Akkus
Bei Bleigel-Akkus handelt es sich um die älteste Technik, die heute bei E Bikes kaum noch Verwendung fíndet – abgesehen von Produkten aus China. Bleigel-Akkus speichern 30 Wh/kg und gelten mit ihrer geringen Selbstentladung als recht zuverlässig, haben allerdings auch gravierende Nachteile – sie sind sehr schwer, lassen sich nur langsam laden und haben darüber hinaus eine Lebensdauer von maximal 12 bis 17 Monaten. Außerdem enthalten sie Blei, ein giftiges Schwermetall. Da wundert es nicht, dass Bleigel-Akkus heute nahezu vollständig vom Markt verschwunden sind.
Nickel-Cadmium-Akkus
Bis vor gar nicht allzu langer Zeit waren die meisten E Bikes mit Nickel-Cadmium-Akkus ausgestattet. Diese können, je nach Fabrikat, bis zu 1000 x aufgeladen werden und sind somit äußerst langlebig. Die Ladezeiten betragen je nach Typ 2 bis 9 Stunden – generell gelten diese Akkus allerdings als schnellladefähig, kälteresistent und lange nutzbar. Nach ca. 1000 Ladezyklen haben aber auch Nickel-Cadmium-Akkus nur noch 85 Prozent ihrer Kapazität, so dass sie als verschlissen gelten. Ein Nachteil an Nickel-Cadmium-Akkus ist die hohe Selbstentladung – entsprechende Akkus sind nach 3 bis 4 Wochen energieleer. Seit 2004 werden Nickel-Cadmium-Akkus bei E Bikes nicht mehr eingesetzt – dies ist Folge einer EU-Verordnung da diese Akkus das giftige Schwermetall Cadmium enthalten. Ein durchschnittlicher Nickel-Cadmium-Akku speichert etwa 40-60 Wh/kg.
Nickel-Metallhydrid-Akkus
Nickel-Metallhydrid-Akkus sind eine mehr als interessante Alternative zu den Nickel-Cadmium-Akkus, da sie eine höhere Leistung und eine erheblich längere Reichweite haben. Im direkten Vergleich zu Nickel-Cadmium-Akkus haben die Nickel-Metallhydrid-Akkus mit ca. 60-110 Wh/kg eine deutlich höhere Energiedichte, und das bei gleichem Gewicht. Allerdings haben Nickel-Metallhydrid-Akkus den Nachteil, dass sie auch deutlich teurer sind (ein guter Akku dieses Typs kostet im Durchschnitt 400 bis 600 Euro) und nur 400 bis 800 Ladezyklen möglich sind – ein erheblicher Nachteil an Nickel-Metallhydrid Akkus sind Kapazitätsverlust und Memory-Effekt. Außerdem sind diese Akkus anfällig für Überladung, weshalb ein Ladegerät mit automatischer Abschaltung verwendet werden muss.
Lithium-Ionen-Akkus
In den meisten E Bike Neuentwicklungen werden mittlerweile die ausgesprochen leistungsfähigen Lithium-Ionen-Akkus verbaut. Diese Akkus mit einer Energiedichte von 120 bis 180 Wh/kg gelten heutzutage als die leichtesten und effizientesten Kraftspender für E Bikes überhaupt. Lithium-Ionen-Akkus haben eine lange Lebensdauer und lassen sich schnell aufladen. Darüber hinaus gibt es bei ihnen keinen gefürchteten Memory-Effekt; auch längere Nutzungspausen sind problemlos möglich. Außerdem können diese Akkus auch nach unvollständiger Entladung aufgeladen werden, was dem Akku nicht schadet und häufig sogar empfohlen wird. Auf lange Sicht gelten Lithium-Ionen-Akkus als die kostengünstigste und umweltverträglichste Akku-Variante. Die meisten Experten sind sich einig, dass E Bikes mit Lithium-Ionen-Akkus die Zukunft gehört, schließlich können mit ihnen, trotz des geringen Gewichts, ohne größere Probleme Reichweiten bis zu 100 Kilometer erreicht werden.
Als einziger Nachteil an Lithium-Ionen-Akkus gilt, dass sie offenbar in manchen Fällen etwas frostempfindlich zu sein scheinen. Außerdem benötigen Sie eine hochwertige Verpackung und eine gute Schutzelektronik.
Welche Lebensdauer haben E Bike Akkus?
Vorab sei gesagt, dass die Lebensdauer von E Bike Akkus begrenzt ist, wobei es, je nach gewähltem Akku-Typ, deutliche Unterschiede geben kann. Die meisten aktuellen Akkus haben laut Herstellerangaben eine Lebensdauer von ca. 500 bis 700 Ladezyklen. Man sollte allerdings bedenken, dass die Ladekapazität nach rund 500 Voll-Ladezyklen langsam abzunehmen beginnt. Im Allgemeinen gelten Akkus mit einer Ladekapazität von 85 Prozent des Originalzustands als verschlissen – dies ist in der Regel nach einigen Jahren der Fall. Sie können also davon ausgehen, dass die Lebensdauer Ihres E Bikes die des Akkus weit übersteigen wird. Sie werden sich also irgendwann einen Ersatz-Akku zulegen müssen – diese kosten, je nach Typ, rund 300 bis 700 Euro.
Wie lange dauert das Aufladen eines E Bike Akkus?
Je nach verwendetem Ladegerät und Restladung brauchen moderne Akkus ca. drei bis acht Stunden bis sie voll aufgeladen sind.
Welche Kosten entstehen durch das Aufladen eines E Bike Akkus?
Die meisten E Bike Akkus leisten 250 Wattstunden (Wh), was einer Viertel Kilowattstunde und somit Kosten in Höhe von etwa fünf Cent entspricht. Mit gängigen E Bikes kommen Sie mit dieser Energie rund 35 Kilometer weit (bei maximaler Motorunterstützung).
Kann man als Fahrer die Reichweite eines E Bike Akkus beeinflussen?
Ja. Abgesehen vom Akku selbst gibt es zahlreiche Faktoren, die erheblichen Einfluss auf die Reichweite Ihres E Bikes haben – z.B.:
- Individuelle Unterstützung durch den Fahrer – d.h., der Grad der Tretunterstützung.
- Individuelles Schalt- und Fahrverhalten.
- Geländegegebenheiten (viele Steigungen oder Gefälle).
- Gewicht (des E Bikes, des Gepäcks, des Fahrers).
- Außen- und Akkutemperatur.
- Die Effizienz des Antriebssystems.
- Energie-Rückgewinnung bzw. Rekuperation (nicht alle E Bike Antriebe haben diese Option).
Den größten Einfluss auf die Reichweite des E Bikes hat, neben dem Akku selbst, sicherlich der individuelle Fahrstil, also das Tret- und Schaltverhalten. Wenn Sie sich beim Treten stets auf höchster Stufe unterstützen lassen, kommen die meisten E Bikes auf eine Reichweite von rund 35 Kilometer. Wenn Sie aber einen niedrigen oder mittleren Unterstützungsgrad wählen oder die Unterstützung sogar nur bei schwierigen Steigungen einschalten, sind weit höhere Reichweiten möglich (manchmal sogar das Doppelte).
Tipp: Als besonders effektiv gelten E Bikes mit automatischer Antriebssteuerung, da diese den Akku optimal ausnutzen und schonen.
Was bringt die Zukunft?
Abschließend kann gesagt werden, dass die Forschung weiterhin auf Hochtouren an der Weiterentwicklung und Verbesserung der Akku-Technologie arbeitet, und zwar mit beeindruckenden Ergebnissen. Man bedenke einmal, dass für eine Leistung von 250 Watt vor gar nicht allzu langer Zeit noch eine rund 8 Kilogramm schwere Bleibatterie notwendig war – heute erbringt ein Lithium-Ionen-Akku, der gerade einmal 2,3 Kilogramm wiegt, genau dieselbe Leistung. Wir dürfen auf die zukünftige Entwicklung also mehr als gespannt sein!