Die E Bike Trends für 2014 im Überblick

Experten von PressedienstFahrrad haben den E Bike Markt genauer unter die Lupe genommen und allgemeine Trends für 2014 zusammengestellt. Grundsätzlich lässt sich jetzt schon sagen, dass die Erfolgsgeschichte der E Bikes auch in diesem Jahr unvermindert weiter gehen wird. Wir wollen Ihnen kurz vorstellen, mit was für allgemeinen Entwicklungen in Sachen E Bikes laut den Branchenkennern von PressedienstFahrrad für 2014 ausgegangen werden kann.

Der E Bike Markt wird weiter wachsen

Laut Branchenkennern sind zurzeit bereits rund 1,4 Millionen E Bikes auf deutschen Straßen unterwegs – und die Zahl wird mit Sicherheit beständig zunehmen. Der Zweirad-Industrie-Verband ZIV geht davon aus, dass 2014 um die 400.000 bis 600.000 weitere E Bikes verkauft werden, womit die 2 Millionen-Grenze voraussichtlich geknackt werden dürfte.

Der E Bike Markt setzt vermehrt auf junge Kunden

Ein Trend, der sich bereits 2013 abzeichnete, aber in diesem Jahr immer deutlicher wird, ist, dass die E Bike Industrie sich vermehrt auf eine jünger werdende, sportliche und designorientierte Kundschaft einstellt. Beispielsweise wird die zur Winora-Gruppe gehörende Marke Haibike im Jahr 2014 ganze 37 E Bike Sport-Modelle der Xduro-Linie auf den Markt bringen. Bei den E-Mountainbikes wird das Nduro Pro 26 das Spitzenmodell sein. Darüber hinaus werden erstmals E-Rennräder in Serie gehen – z.B. das Xduro Race mit einem 350 Watt Bosch Motor, der den Fahrer bis zu einem Tempo von 45 km/h unterstützt.

Von Tretfaulheit kann keine Rede sein

Die den E Bike Fahrern häufig vorgeworfene Tretfaulheit kann in der Praxis nicht bestätigt werden. Laut dem unabhängigen Branchenverband VDF g.e.V. sind E Bike Touren oftmals deutlich länger und anspruchsvoller als Fahrten mit herkömmlichen Fahrrädern. Auch Dr. Achim Schmidt, Sportwissenschaftler an der Deutschen Sporthochschule Köln, ist vom sportlichen Nutzen des E Bike Fahrens voll und ganz überzeugt – immerhin müssen die Nutzer zum Fahren, trotz Motorunterstützung, immer noch permanent in die Pedale treten.

Lastenräder erleben ein Comeback

Offenbar sind Lastenräder mit Motorunterstützung hierzulande immer mehr im Kommen. Als Beispiel kann das „Load hybrid“ Modell genannt werden, das mit allerlei praktischem Zubehör wie einem Doppelkindersitz, einer großen Handwerkerbox und einer wasserdichten Faltbox ausgestattet ist. Gerade in Zeiten von überfülltem Stadtverkehr und ewiger Parkplatznot wird das Lasten-E Bike sicherlich zu einer attraktiven Alternative zum PKW werden.

Neue Motoren sorgen für innovative Impulse auf dem E Bike Markt

Noch vor wenigen Jahren wurde der E Bike Markt von relativ preisgünstigen Frontmotoren dominiert. Inzwischen werden diese aber zunehmend von etwas teureren, aber dafür technisch anspruchsvolleren, kleineren und gleichzeitig leistungsfähigeren Mittelmotoren abgelöst. Gerade die neuen Bosch Motoren hat mittlerweile so gut wie jeder Fahrradhersteller im Sortiment. Ein Vorteil an diesen innovativen Mittelmotoren ist auch, dass sie sich besonders harmonisch ins Rahmendesign einfügen. Darüber hinaus sind aber auch leistungsstarke Hinterradmotoren immer noch sehr gefragt – hier wäre z.B. der neue Heckmotor von Panasonic zu nennen, der beim sportlichen Flyer „Vollblut“ zum Einsatz kommt.

Bessere Technik für immer weniger Geld

Laut Thomas Drehmel vom deutschen Hersteller Hercules sollte man auch weiterhin für ein qualitätsvolles E Bike ungefähr das 2,5-fache eines guten Fahrrads einplanen – allerdings bekommt man dafür mittlerweile immer mehr E Bike für sein Geld, z.B. bessere Motoren, leistungsfähigere Akkus, hydraulische Bremsen, verbesserte multifunktionale Displays, erweiterte Einstellmöglichkeiten etc.

Wichtige Vorschriften für 2014

Im Jahre 2013 wurde nochmal eindeutig klargestellt, dass E Bikes mit einer Motorunterstützung bis 25 km/h und einem 250 Watt Motor rein rechtlich als Fahrräder gelten (selbst dann, wenn sie über eine Anfahrhilfe bis 6 km/h verfügen) – dies trifft laut Aussage des Zweirad-Industrie-Verbands immerhin auf rund 95 Prozent aller in Deutschland verkauften E Bikes zu. Für die sogenannten „schnellen“ S-Pedelecs mit Motorunterstützung bis 45 km/h und Anfahrhilfe bis 20 km/h wurde die Helmpflicht eingeführt – ein normaler Radhelm ist allerdings fürs Erste ausreichend. Außerdem gibt es seit einer Gesetzesnovelle zur Fahrradbeleuchtung vom 01.August 2013 keine Dynamopflicht mehr – jetzt ist auch der Betrieb von, vom Kraftfahrtbundesamt zugelassenen, Lichtanlagen mit Akkus möglich.

Infrastruktur für E Bikes wird immer besser ausgebaut

Generell kann gesagt werden, dass die Infrastruktur für E Bikes & Pedelecs immer weiter verbessert wird – allerdings gibt es immer noch erheblichen Nachholbedarf. Positiv ist z.B. die vermehrte Einführung von Radschnellwegen, die sich in anderen europäischen Ländern bereits zur Entlastung von Staustrecken bewährt haben. Laut Andreas Hombach vom Anbieter für Stadtmobiliar wsm suchen Radtouristen häufig gezielt Ausflugsziele auf, an denen es Akkuladestellen und Plätze für die sichere Aufbewahrung von Helmen und Taschen gibt. Allerdings gibt es immer noch erheblichen Bedarf zum Ausbau dieser speziellen Infrastruktur speziell für E Bike Fahrer – nicht nur in ländlichen Gegenden, sondern auch in Städten. Wollen wir hoffen, dass die Infrastruktur für E Bike und Pedelec Nutzer auch 2014 weiter ausgebaut wird.

Kritik an Warentestern

Im Juni 2013 wurde eine von Stiftung Warentest in Kooperation mit dem ADAC durchgeführte Studie veröffentlicht, in der von 16 getesteten E Bikes gleich 9 die Note „mangelhaft“ erhielten und nur zwei Modelle mit der Note „gut“ bewertet wurden. Die größtenteils negativen Ergebnisse dieser Studie führten bei Verbrauchern zu erheblicher Verunsicherung und bescherten Herstellern z.T. massive Umsatzeinbrüche. Die Testergebnisse wurden allerdings von E Bike-Herstellern wie Biketec und vom VSF (Verbund Service und Fahrrad g.e.V.) massiv angezweifelt und z.T. entschieden zurückgewiesen. Laut Ansicht von Herstellerfirmen hat Stiftung Warentest bei der Durchführung der Tests erhebliche Fehler wie z.B. völlig falsche und realitätsfremde Testaufbauten begangen – und tatsächlich mussten einige Testergebnisse inzwischen auch revidiert werden. Viele E Bike Produzenten fragen sich jetzt, ob Stiftung Warentest aus diesen Fehlern gelernt hat – tatsächlich munkelt man nämlich, dass der nächste E Bike Test von Stiftung Warentest bereits in Arbeit ist und noch im Frühjahr 2014 veröffentlicht werden soll. Wir dürfen gespannt sein!