E Fatbikes – der neue Trend?

Auf der diesjährigen Eurobike Fahrradfachmesse, die vom 27. bis zum 30. August 2014 in Friedrichshafen stattfand, wurden wieder einmal die aktuellen Trends in der Fahrradbranche präsentiert. Wie nicht anders zu erwarten, nahmen E Bikes dabei einen sehr breiten Raum ein. Gerade E-Mountainbikes und andere sportliche Modelle scheinen sich immer größerer Beliebtheit zu erfreuen. Auffallend ist auch, dass offenbar immer mehr Fahrräder bzw. E Bikes mit integriertem Bordcomputer produziert werden. Kalkhoff z.B. hat gerade ein Alltagsrad auf den Markt gebracht, welches den Puls des Fahrers in die Zusatzleistung des Motors einrechnet! Das bedeutet, dass der Motor so reguliert wird, das der Fahrer stets im für ihn optimalen Pulsbereich fährt – das E Bike wird praktisch zum Fitnesstrainer.

Ein richtiger Megatrend hingegen scheinen Fatbikes zu werden. Fatbikes sind im Prinzip Mountainbikes mit dicken, breiten Reifen. Und jetzt kommt es noch dicker: E Fatbikes = Mountainbikes + E Bikes. Aber lesen Sie selbst:

Bulls Monster E


Es wird immer deutlicher, dass Fahrräder von vielen Menschen nicht mehr als einfacher Gebrauchsgegenstand, sondern als Mittel zur aktiven Freizeitgestaltung gesehen werden, mit dem man Gesundheits- und Umweltbewusstsein sowie Individualität ausdrücken kann – das Fahrrad als Ausdruck von Lebensgefühl. Tatsächlich werden mittlerweile Fahrräder für beinahe jeden erdenklichen Zweck angeboten. Selbst bei klassischen Rennrädern, die selbstverständlich immer noch angeboten werden, gehen die neuesten Trends hin zu mehr Bequemlichkeit – dies bedeutet neben etwas breiteren Reifen auch eine veränderte Rahmenform, die eine angenehmere Sitzposition ermöglicht.

E-Fatbikes sorgen für Aufsehen

Für besonderes Aufsehen sorgten auf der Eurobike 2014 auch die sog. „Fatbikes“ – dabei handelt es sich um Fahrräder mit bis zu 12 Zentimeter breiten Reifen, mit denen man problemlos auf Schlamm, Sand, Geröll oder sogar Schnee fahren kann. Natürlich findet man derartige Untergründe in Städten eher selten, aber das wird trendbewusste Städter ganz sicher nicht davon abhalten, mit diesen optisch eindrucksvollen Rädern auch durch die Cities zu flitzen. Da es natürlich nur relativ wenige Menschen geben wird, die mit ihrem Fatbike ausschließlich durch unwegsames Gelände oder gar Wüsten brettern werden, hat man bei diesen Bikes besonderen Wert auf ein peppiges, edles Design gelegt. Im Grunde könnte man sagen, Fatbikes sind schnörkellose Mountainbikes ohne jegliche Federung, aber dafür mit sehr dicken Reifen, die in der Regel nur mit recht geringem Druck befüllt werden. Etwas überspitzt könnte man sagen, Fatbikes sind Jeeps auf zwei Rädern!

Felt LEBOWSKe 10

 

Da wundert es nicht, dass einige Hersteller bereits erste E Fatbikes präsentierten – also Fatbikes mit elektrischer Motorunterstützung. Gerade bei Fatbikes, die oftmals ein Gewicht von bis zu 20 Kilogramm und somit erheblichen Rollwiderstand haben, ist etwas Motorunterstützung auch mehr als sinnvoll!
 
Noch sind Fatbikes mit Motorunterstützung ziemlich selten, aber erste Modelle dieser Art wurden bereits vorgestellt – hier ein paar Beispiele:
 
- Klaxon Nelson Fatbike mit 250 Watt Mittelmotor von Sunstar und 8-Gang Shimano Deore Schaltung. Der Akku sitzt auf dem Unterrohr und ist raffiniert als Flasche getarnt. Als Fahrer kann man zwischen 3 Unterstützungsstufen und der sog. „N-Einstellung“ ganz ohne Unterstützung wählen. Ein deutscher Preis für das Klaxon E-Fatbike ist unserem Wissen nach noch nicht bekannt.
 
- Felt Lebowsk-e 10 E Fatbike mit neuem 250 W BOSCH Performance Line Mittelmotor. Hierbei handelte es sich um das weltweit erste Fatbike mit Bosch Antrieb überhaupt, es soll allerdings nicht vor 2015 auf den Markt kommen. Zur Ausstattung werden voraussichtlich eine Sram XX1 Schaltung mit elf breit gefächerten Gängen sowie kräftige, hydraulische Scheibenbremsen von Sram gehören. Das Felt Lebowsk-e wird rund 24 Kilo schwer sein.
 
- Bulls Monster Fatbike, ebenfalls mit BOSCH Performance Line Mittelmotor (ebenfalls noch nicht erhältlich). Bei diesem Modell wurden die Naben, die ja eine breitere Aufnahme als klassische Mountainbikes haben müssen, von Salsa produziert - einem erfahrenen Hersteller im Fatbike Sektor. Auffallend bei dem Bulls Fatbike sind die im Rahmen verlegten Züge, wodurch das Modell sehr aufgeräumt wirkt.
 
Wie gesagt, der Clou an Fatbikes sind die breiten Reifen, die mindestens doppelt so stark sind wie Mountainbike-Reifen. Allerdings muss man dafür in der Regel bei Fatbikes auf Federgabel und Hinterraddämpfer verzichten – die Federung erfolgt nämlich in erster Linie über die üppigen Reifen, die deshalb nur mit relativ niedrigem Druck befüllt werden. Mehr Informationen zum Therma E Fatbike finden Sie auch auf der EFatbikes.de !

Klaxon Nelson

 

Wir sind bereits sehr gespannt, wie sich die neuartigen E Fatbikes auf dem E Bike Markt behaupten werden. Immerhin wurden klassische E Mountainbikes in den letzten Jahren immer beliebter – und da es sich bei den E-Fatbikes ja im Grunde nur um eine extremere Variante von E-Mountainbikes handelt, könnte diesen neuartigen Elektrofahrrädern mit ihren extrem dicken Reifen noch eine große Rolle auf dem E Bike Markt zukommen. Immerhin zeichnen sich Fatbikes durch ein sehr ruhiges und stabiles Fahrverhalten aus, so dass sie nur schwer aus der Ruhe zu bringen sind. Ein Nachteil ist allerdings das hohe Gewicht und der recht starke Rollwiderstand – dies sollte allerdings dank Motorunterstützung kein Problem mehr darstellen. Da E Fatbikes auch optisch sehr ansprechend sind glauben wir, dass diese Jeeps auf zwei Rädern durchaus zu einer Erfolgsstory werden könnten. Wir werden Sie über die zukünftige Entwicklung in Sachen E-Fatbikes auch in Zukunft auf dem Laufenden halten!